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Oft wie man denkt, so seufzt man

1 Jun

Man glaubt ja oft nicht daran, dass einen noch mehr Unglück erwischen kann. Man hat ja schon alles Wichtige im Leben verloren, die Würde, den Ruf, Freunde.
Wenn man dann alles neu aufgebaut hat und sich denkt, dass alles perfekt ist – man sich mit der momentanten Lebenssituation  zufrieden gegeben hat und nur noch einen winzigen Teil mehr braucht oder will, dann fangen tatsächlich viele Menschen an zu glauben sie bekommen auch mal etwas Gutes vom Leben ab.
Falsch gedacht mein Freund.

Eine ehemalige Arbeitskollegin sagte mal „Der Teufel scheißt auf den größten Haufen“, und der Haufen bin einzig und allein ich. So fühlt man sich dann. Wenn das Kartenhaus zusammenbricht. Die Zukunft. Das Leben. Die Vorstellung einer Zukunft und des Lebens in der Zukunft. Alles weg. Fast, als wäre man selbst gestorben.

Entscheidungen… what else

30 Mai

Es passiert ja täglich, dass ein Mensch Entscheidungen zu treffen hat. Es beginnt meist schon beider Kleidung am Morgen. Oft wird die Entscheidung dadurch erleichtert, dass man sich den Kaffee über den schönen roten Rock schüttet oder Zahnpasta auf das  schwarze Hemd patzt.
Bei vielen Leuten geht das auch mit der Art des Kaffee („kurzer Brauner, Espresso oder ein Verlängerter, die Dame?“) weiter und hört dann spätestens im „Backwerk“ auf, wenn man nicht weiß ob man eher auf das Thunfisch- oder das Mozarella-Tomaten-Sandwich verzichten sollte.

Meine Entscheidungen sind mittlerweile begrenzt auf „guter Tag“ oder „schlechter Tag“. Meine wichtigsten Punkte sind:
– schmeckt der Kaffee heute wieder besser als sonst?
– finde ich meine Unterwäsche schnell genug?
– finde ich einen Rock/eine Hose, welches auch zum Shirt passt (und umgekehrt) oder schau ich heut wieder aus wie ein Sandler?
– fällt heute mal kein Zug aus?
– ist die Stelle in meinem momentanen Kriminologie-Buch mal weniger beunruhigend?
– wieviele Leute glauben wohl, ich würde auch Nachts arbeiten und tun ihren Unmut per E-Mail an die Geschäftsführung darüber, das dem nicht so ist, kund?
– wieviele Glühbirnen darf ich heute wohl wechseln?
– wieviele Frauen/Männer kommen sich wohl beschweren, dass ihre eigenen Kunden das firmeninterne Klo verschmutzt haben?
– wieviele ausländische/inländische Personen kommen wohl wieder mal vorbei, weil sie denken „Stiege 1“ ist gleich „Stiege 2“ und meinen, sie seien hier beim AMS gelandet?
– wieviele Kollegen kommen sich heute wieder beschweren weil: der Kühlschrank nicht richtig zugeht, es am Klo stinkt, der Müll im Besprechungsraum den sie selbst hinterlassen haben noch nicht weggeräumt ist, weil… ach weißt du was.

Meine Entscheidungen hören bereits da auf: wieviel Milch tue ich heute in meinen Kaffee? Mannometer, wie kann mir das auch alles wurscht sein…….

Eine Entscheidung habe ich nur zu tätigen, und ich denke die habe ich bereits vor 10 Jahren gefällt. Ist es nicht wundervoll zu wissen was man will? Doch – das ist es sogar sehr! Ist es nicht super, einen Plan zu haben um dies zu verwirklichen? Das ist es noch mehr! In ein paar Monaten ist dann der erste Schritt nötig – und dann geht das Leben wieder bergauf!